Es klingt unglaublich, doch mit Sonnenenergie kann man auch kühlen. Die ersten Versuche gab es bereits im 19. Jahrhundert, heute steht die Technik der solaren Kühlung mit der Adsorptions-Technologie kurz vor dem breitem Marktdurchbruch.
Die Möglichkeit mit der Adsorptionstechnologie zu kühlen bietet nicht nur die Sonne sondern auch vorhandene Wärme, die sogenannte Prozesswärme, die in Betrieben sehr oft ungenutzt in die Luft ausgestoßen werden. Mit dieser Prozesswärme kann die Kältemaschine auch betrieben werden und hat den großen Vorteil, dass für die Erzeugung der Antriebswärme keine Kosten entstehen.
Der weltweite Bedarf nach Kälteenergie steigt seit Jahren stärker als der Bedarf nach Wärmeenergie. In Europa werden dazu üblicherweise Kompressionskältemaschinen eingesetzt, die jeder vom eigenen Kühlschrank kennt. Bei der solaren Kühlung wird Luft oder ein Gemisch aus Wasser und Lösungsmittel durch Solarwärme erhitzt. Bei den Wasser gekühlten Systemen wurden im Schnitt 4 Quadratmeter Kollektorfläche pro kW Kühlleistung installiert.
Europaweit sind mit Ende 2010 rund 400 Anlagen zur solaren Gebäudekühlung installiert, weltweit 600 Anlagen. Etwa 10 Anbieter sind in Europa am Markt. Die meisten Anlagen stehen in Deutschland und Spanien. Die gesamte Kälteleistung aller weltweit installierten Anlagen beträgt etwa 10.000 kW, die Kollektorfläche geschätzt 30.000 Quadratmeter. Gekühlt werden derzeit vor allem Bürogebäude, Rechenzentrum, Laboreinrichtungen, Hotels und Industrieanlagen, vereinzelt auch Krankenhäuser, Sportcenter oder Weinkeller.